Brunnera
Kaukasus-Vergissmeinnicht
Licht in den Schatten bringen silbrig weiße Blätter einiger Sorten von Brunnera macrophylla. In den letzten Jahrzehnten sind einige Sorten zu der bekannten Kaukasusvergissmeinnicht-Sorte ‘Jack Frost‘ hinzugekommen, die nun auf ihre Eigenschaften getestet wurden. Generell wächst die Art oft in Wäldern auf grasigen Berghängen der subalpinen Zone zwischen 500-2000 m Höhe. Die Art der Brunnera sibirica ist in sehr dunklen Nadelwäldern beheimatet und verträgt daher eine noch stärkere Beschattung. Als dritte Art kommt Brunnera orientalis, das Orientalische Kaukasusvergissmeinnicht, hinzu, das auf feuchten, schattigen Hängen in Kiefern-, Tannen- und Eichenwäldern von der Zentral-Türkei bis Libanon und Nord-Irak und Nord-Iran wächst.
Brunnera macrophylla ist für die Gärten die wichtigste Art und wurde ab Beginn des 19. Jahrhunderts in Gärten kultiviert und ab 1956 in deutschen Staudenkatalogen geführt. Die erste Auslese gelang Karl Foerster mit der Sorte ‘Blaukuppel‘. Ab den 1990 Jahren nahm die Züchtung der silberlaubigen Sorten stark zu. Derzeit sind ca. 35 Sorten genannt.
Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau
Cornelia Pacalaj
Brunnera - das Kaukasus-Vergissmeinnicht, eine artenarme Gattung - ist für intelligente faule Gärtner zu empfehlen. Denn diese zu den Rauhblattgewächsen zählende Staude ist am rechten Standort robust und langlebig. Am absonnigen Gehölzrand, in einem frischen, nährstoffreichen Boden fühlen sich das Großblättrige Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) und das ausläufertreibende Sibirische Vergissmeinnicht (Brunnera sibirica) am wohlsten und überzeugen im Frühjahr durch rispenförmige Blütenstände, die sortenabhängig in Weiß oder hellen Blautönen mehr oder weniger deutlich über dem noch sehr zarten Laub stehen ebenso wie als Blattschmuckstaude mit behaarten herzförmigen großen Blättern. Die grünlaubige Art (Brunnera macrophylla) kann mit einem frischen Fuß auch in der Sonne stehen, während die grün-weiß-panaschierten Sorten mit sehr schöner Blattzeichnung lieber ein „Schattendasein“ führen und hier zur Hochform auflaufen.
Mit den deutlich vor dem Laub, im März-April wirkungsvollen Blüten ist Brunnera ein idealer Partner für weiße Tulpen und Narzissen. Nach der Blüte ist ein Komplettrückschnitt zu empfehlen, um die Selbstaussaat und somit eine Sortenverfälschung zu vermeiden. Gleichzeitig sind die jetzt durchtreibenden kräftigen Laubblätter gesund und attraktiv bis zum Winterbeginn. Neben den zuvor genannten Frühjahrsgeophyten sind schattenverträgliche Gräser, wie das Japan-Waldgras (Hakonechloa macra, Sichtung 2016-2019) oder immergrüne Seggen (Carex spec., Sichtung 2021-2024) ideale Partner und ermöglichen die von Karl Foerster so oft gepriesene Pflanzenkomposition von „Harfe und Pauke“, die man nicht so schnell vergisst.
Brunnera macrophylla
'Alexander's Great'
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BLÜTE |
HÖHE |
BEMERKUNG |
BEWERTUNG |
himmelblau, IV - V, äußerst reichblütig, ausgezeichnete Blütenschmuckwirkung |
45 - 70 cm |
äußerst gesund |
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Brunnera macrophylla
'Jack Frost'
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BLÜTE |
HÖHE |
BEMERKUNG |
BEWERTUNG |
himmelblau, IV - V, sehr reichblütig, sehr gute Blütenschmuckwirkung |
30 - 50 cm |
sehr gesund |
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Brunnera macrophylla
'Jack of Diamonds'
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BLÜTE |
HÖHE |
BEMERKUNG |
BEWERTUNG |
himmelblau, IV - V, dunkle Stiele, sehr reichblütig, sehr gute Blütenschmuckwirkung |
35 - 70 cm |
sehr gesund |
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Brunnera macrophylla
'Silver Heart'
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BLÜTE |
HÖHE |
BEMERKUNG |
BEWERTUNG |
himmelblau, IV - V, äußerst reichblütig, ausgezeichnete Blütenschmuckwirkung |
30 - 50 cm |
äußerst gesund |
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